Montag, 15. Mai 2006

Stromunterbruch

Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig für einen Schweizer ist die Stromversorgung in Kiew. Spannungsschwankungen sind hier eine ganz normale Alltagserscheinung und dauern ca. 1 Sekunde - zum Glück arbeite ich ja hier mit einem Notebook, der deshalb nicht gleich abstürzt! Neu hingen war heute Abend ein Stromunterbruch von rund 15 Minuten. Ich war gerade daran, die USB-Maus einzustecken, als plötzlich gar nichts mehr ging. Zuerst dachte ich, es liegt an meiner USB-Maus und ich habe irgendwie die Sicherung in unserer Wohnung "gekillt" - was aber natürlich völlig unmöglich ist... So ging ich also im Dunkeln auf den Balkon und schaute mal die Nachbarwohnungen an: Unser ganzer Block lag im Dunkeln, die Strassenbeleuchtung und andere, weiter entfernte Blocks hatten aber noch Licht... Ich suchte im Dunkeln etwas zum Trinken und fragte mich nach ca. 10 Minuten, ob wir nicht eine Taschenlampe für solche Fälle oder zumindest Kerzen anschaffen sollten? Hat jemand die Stromrechnung nicht bezahlt und nun muss der ganze Block darunter leiden? Ich habe schon gehört, dass hier mit säumigen Kunden nicht sehr zimperlich umgegenagen wird. Etwas später ging ich wieder auf den Balkon und sah, wie plötzlich ein kleiner weisser Lieferwagen rasant vor unseren Block vorfuhr und vier Männer in Arbeitskleidung rasch ausstiegen und in das Geschäft im Parterre des Blocks hineingingen.


Strom Einsatzwagen vor unserem Haus


Und siehe da: Nur einen Augenblick später ging das Licht im ganzen Block wieder an. Ich konnte mir ein Klatschen auf dem Balkon nicht verkneiffen! Und ich war wirklich positiv überrascht und dachte eigentlich schon, dass ich die ganze Nacht im Dunkeln verbringen müsse...

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