GUAM Konferenz in Kiew
Die Regierungen der GUAM-Staaten (mit Ausnahe der von Aserbaidschan) sind nach westlichen Standards demokratisch gewählt worden und widersetzen sich der Dominanz Russlands im post-sowjetischen Raum. Auch streben die meisten GUAM-Staaten einen EU- und NATO-Beitritt an. Das Erdöl-produzierende Aserbeidschan ist v.a. wegen seiner Konkurrenz im Rohstoffmarkt zu Russland in der GUAM. Die GUAM-Staaten haben nun am Dienstag eine eigene Freihandelszone in Kraft gesetzt und widersetzen sich dem von Russland geplantem Freihandelsraum, dem sogenannten Einheitlichen Wirtschaftsraum. Dieser Schritt könnte somit auch das Todesurteil für die sowieso immer unbedeutender werdende GUS sein.
Detailansicht des GUAM Konferenzgebäudes
Moskauer Aussenpolitiker bewerteten dies gemäss dem deutschen Handelsblatt als Kampfansage: "Tiflis, Kiew und Chisinau wenden Moskau demonstrativ ihren Rücken zu", erklärte zum Beispiel Valeri Bogomolow von Putins Partei Einheitliches Russland gegenüber RIA Novosti und sagte weiter: "Das sind politische Spiele gegen den gesunden Menschenverstand und gegen die Interessen der einfachen Bürger Russlands". Womit Moskaus Position für die Zukunft der GUAM klar definiert ist.
Bei einem Spaziergang am letzten Sonntag im Kiew sind wir zufällig am Tagungsgebäude der GUAM im Ukrainischen Aussenministerium am Michaelsplatz in Kiew vorbei spaziert. Natürlich musste ich diesen historischen Moment fotografieren...
1 Kommentar:
Dein Bericht vor Ort über die GUAM-Konferenz und die Fotos sind sehr interessant. Gerne würde ich auch erfahren, was die Menschen in Kiew von dieser Entwicklung denken...
Ich habe in meinem Blog die Sicht des Westens und die erste Reaktion Moskaus festgehalten. Und natürlich habe ich Deinen Bericht sofort damit verlinkt!
Erstaunlich ist, dass in der Schweiz keine einzige nationale Tageszeitung auch nur ein einziges Wort darüber verloren hat. Als ob uns die FSU nichts angehen würde...
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