Samstag, 27. Mai 2006

Nationalgetränk Kvas

Auch wenn viele denken, dass der Wodka das ukrainische respektive russische Nationalgetränk ist, so bin ich doch entschieden der Meinung, dass es "Kvas" ist. Doch was ist Kvas? Das Wort per se bedeutet so viel wie „saurer Trank“. Prinzipiell ist Kvas mit "Vitamalz" vergleichbar, wenn es auch von der Tradition her viel älter ist. Kvas wird aus Schwarzbot hergestellt. Da ich Kvas schon mal selbst hergestellt habe, kann ich Euch im Detail erklären, was es genau ist.


Verkauf von Kvas in einem typischen Zisternenwagen


Vorweg, es schmeckt viel besser als es tönt und es beinhaltet KEINEN Alkohol! Grundsätzlich benötigt man zur Herstellung von Kwas Schwarzbrot, Wasser und Hefe. Getrocknetes Schwarzrbrot, aufgelöst in Wasser und unter Zugabe von Hefe wird zuerst gekocht. Anschliessend lässt man diese Masse abkühlen und filtert die groben Stoffe heraus. Dann wird die Restmasse nochmals gekocht, gefiltert und abgekühlt. Aber natürlich gibt es für die richtige Zubereitung des Kvas' hundert verschiedene gute Rezepte! Für den Genuss wird Kvas dabei auf rund 5 Grad abgekühlt - es ist ein typisches Sommergetränk und gilt als sehr gesund.


Ein Glas voll frischem Kvas

Kvas kann man in der Ukraine an jeder grösseren Strassenecke kaufen. Dabei wird Kvas in Zisternenwagen meistens von älteren Grossmüttern angeboten. Interessant ist, dass der Verkauf in der Ukraine respektive Kiew anscheinend monopolisiert ist: Bisher konnten wir nur Kvas von der Marke "Rosinka" auf offener Strasse kaufen! Aber natürlich erhällt man auch Kvas wie Coca Cola in jedem Lebensmittelgeschäft. Ich muss aber sagen, dass der "natürliche" Kvas aus dem Zisternenwagen von der Strasse doch um einiges besser schmeckt als derjenige aus dem Geschäft!

Ich persönlich finde Kvas sehr gut und erfrischend und kann den Genussvon Kvas jedem nur empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat! Ehrlich gesagt musste ich aber zuerst auch ein paar Gläser Kvas trinken, bis ich auf den Geschmack gekommen bin...
  • Wikipedia über Kvas: Link

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Privet Podvalov!

Ich habe Deinen Kwass-Bericht mit grossem Vergnügen (und Sehnsucht nach dem köstlichen Getränk) gelesen. Eine Passage aus Deinem Text habe ich in meinem Weblog verwendet und natürlich einen Link zu Dir gesetzt...

Poka, poka!

Krusenstern

Anonym hat gesagt…

Als (berufsbedingter) Weltenbummler hab' ich Kvas im Sommer letzten Jahres in Kazan kennengelernt; 1:1 mit Mineralwasser gemischt hab' ich den literweise getrunken. Das ist erfrischend, löscht den Durst (und Hunger hat man danach auch nicht mehr), aber man muß schon eine gute Marke finden, und nicht immer sind die Teuersten auch die Besten. Prost!

Ekkehart hat gesagt…

Danke für die Erläuterung! Ich habe das in einem Blog über die (neuen) mobilen Cafés ink Kiew erwähnt:
https://akihart.wordpress.com/2015/04/02/mobile-cafes-in-kiew/
Beste Grüße
Ekehart

nico hat gesagt…

Hallo!

Ich habe jetzt selbst zum ersten Mal Kvass hergestellt, probiert und darüber ausführlich in meinem Blog berichtet. Als ich diesen Artikel hier gelesen habe, habe ich mich gewundert, dass die Hefe mit aufgekocht wird. Das zerstört sie ja komplett!

Traditionell ist Kvass ein Fermentationsgetränk, das erst durch die Arbeit von Hefe oder Sauerteig über zwei-drei Tage hinweg wirklich seinen Charakter gewinnt.

Noch viel genauer habe ich das hier beschrieben:Rezept: Kvass, erfrischendes Fermentationsgetränk