Freitag, 22. September 2006

Geschmackloser Militaria Verkäufer

Am Andreas-Stieg in Kiew, dem sogenannten Mont-Martre von Kiew, hat es neben einigen Kunst- und unzähligen Souvenir-Verkäufern (Matrjoschkas, Tücher, Holzsachen, Fahnen, T-Shirts, etc.) auch einige Militaria Verkäufer. Die meisten sind relativ harmlos, verkaufen sie doch v.a. Orden aus der Sowjetzeit. Was ich aber letze Woche dort gesehen habe, fand ich schlicht daneben...


Militaria-Verkäufer am Andreas-Stieg


Zurest sah der Stand ja relativ unverdächtig aus. Beim genauer hinschauen entdeckte ich zuerst eine zaristische Fahne von Kiew (!!!). OK - wem's gefällt, der soll das Kaufen. Auch original Sowjetfahnen und -wimpel gehörten zum Angebot.


Detailansicht des Militaria-Angebots


Als ich das Angebot aber detailliert anschaute, fand ich es total daneben! So befand sich etwa im Angebot (siehe Foto oben):
  • Ein Papierschild (!!!) hinter einer Plastikhülle mit der deutschen und russischen Aufschrift "Juden verboten!",
  • Ein deutsches Wehrmachts-Fahrzeugkennzeichen und
  • Ein Wehrmachtsschild, welches die Distanz nach Kiew anzeigt.
Wer kauft den so ein Papierschild? V.a. wenn man bedenkt, dass nur wenige Kilometer von diesem Ort in Babi Jar (=eine Schlucht in Kiew) um die 100'000 Juden im Krieg erschossen wurden? Total geschmacklos das Ganze!

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