Sonntag, 3. September 2006

Sowjetische Abfallentsorgung

In allen Häusern sowjetischer Bauart hat es eine ganz spezielle Art der Abfallentsorgung, die für uns Westeuropäer sehr ungewohnt ist: Im Treppenhaus hat es auf jedem Stockwerk einen Müllschlucker. Man öffnet diesen Müllschlucker, legt in die Öffnungsklappe des Müllschluckers den Abfallsck, schliesst den Müllschlucker, wonach der Abfall mir einem "Plumpsgeräusch" nach unten in den Sammler fällt. Da die Öffnungsklappe des Müllschluckers relativ klein ist, dürfen die Abfallsäcke auch nicht zu gross sein, denn sonst bringt man sie nicht mehr hinein! Dieses System der Abfallentsorgung ist recht praktisch, denn man muss nie weit mit dem Abfall laufen. Hingegen hat es den Nachteil, dass es v.a. im Sommer immer etwas nach Abfall im Treppenhaus riecht...


Müllschlucker mit Öffnungsklappe in unserem Treppenhaus

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Abfalltrennung in der Ukraine noch nicht wirklich angekommen ist. Glas, Papier, Batterien, organischer Abfall - alles wandert in den selben Müll! Am anfang hatte ich ein sehr grosses Problem damit und musste mich überwinden, alles in den gleichen Müll zu tun. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bei uns in Obelon (ein Stadtkreis von Kiev) bei Minska gibt es jetzt eine Glassammelstellen. Sprich Glaskontainer. Diese sind zwar nicht isoliert; wirft man also die Flaschen und anderes Glas hinein, klingt es dann so wunderschön im Hof.
Manchmal sind die Container geschlossen. Mit einem Plastiksack ist dann der Deckel mit dem unteren Teil zusammengebunden. Das freut diverse Rentner, die mit Flaschensammeln und -abgeben ein Zubrot zur Rente verdienen.
Nochmals zurück zur Instant-Ad-Hoc-Glas-Container-Musik: Ich werde das nächste Einwerfen folgendermassen timen: Wenn ein Feuerwerk losgeht, dann renne ich raus, damit ich dann parallel zu den vielen Autosicherungs-Alarmanlagen zusätzlich dies mit Klirrtönen untermalen kann ;-) Gruss - Andre Wettstein