Sonntag, 25. Februar 2007
Eine richtig gute Institution in der Ukraine sind die sogenannten "Stolowajas" (Столовая), was direkt übersetzt "Tisch Raum" bedeutet, gemeint ist aber damit eigentlich eine Kantine oder ein preisgünstiges Restaurant. In einer Stolowaja kriegt man für umgerechtnet CHF 5 bis CHF 8 ein komplettes Mittagessen mit Salat, Suppe, Hauptgang und Getränk. Das Menu kann man sich dabei selbst auslesen. Angeboten wird traditionelle ukrainische Küche. Unterdessen gibt es in Kiew schon Stolowajas der unterschiedlichsten Preisklassen: Sie reichen von ganz billig (mit Plastik oder Blechbesteck) bis zu luxuriös (in klimatisierten Räumen und luxuriösem Interieur). In Kiew gibt es unterdessen schon richtige Ketten von Stolowajas, die bekannteste ist wohl "Domaschnja Kuchnja" (Домашня Кухня), was nicht anderes als "Häusliche Küche" bedeutet.
An diesem Wochenende waren wir in einer Stolowaja beim Petrivka Bazar zu Mittag essen. Hier handelt es sich um eine Stolowaja der unteren bis mittleren Preisklasse. Ich persönlich bin der Meinung, dass das Essen in allen Stolowajas ausgezeichnet ist und die Qualität des Essens nicht sehr variiert. Ich habe aber auch schon Ukrainer kennen gelernt, die da ganz anderer Meining sind...
Samstag, 24. Februar 2007
Nächtliches Schneeräumen
In Kiew werden die Strassen leider nicht so gründlich und so schnell vom Schnee frei geräumt wie in der Schweiz. Vor allem nach frischem Schneefall kann es einige Tage dauern, bis der Schnee endlich von der Strasse frei geräumt wird. Taut es dann noch, verwandeln sich die Kiewer Strassen in regelrechte Seen aus Wasser und "Pflotsch". Als Fussgänger muss man dann höllisch aufpassen, dass man nicht von vorbeirasenden Autos komplett vollgespritzt wird! Interessant ist auch, dass die Schneeräumung oft in der Nacht stattfindet. Nachfolgend ein paar Fotos von einer nächtlichen Schneeräumung direkt vor unserer Wohnung - an Schlafen ist dann leider überhaupt nicht mehr zu denken...
Kategorien: Alltagsleben
Dienstag, 20. Februar 2007
Fliegen im Sowjet-Jet
Als wir anfangs Jahr mit der Donbassaero nach Donezk geflogen sind, sind wir mit einer Yak-42, einem ehemals sowjetischem dreistrahligem Passagierflugzeug geflogen. Yak steht dabei für Yakovlev (Яковлев). Yakovlev ist ein sowjetisches Flugzeug-Designbüro, welches Alexander Yakovlev 1927 gegründet hatte und 1980 auch die Yak-42 entwickelte.
Da das Flugezug drei Treibwerke im Heck hat, ist es relativ laut in diesem Flugzeug - v.a. beim Start. Von aussen sieht die Maschine ähnlich wie eine westliche aus. Aber die Inneneinrichtung ist nicht mit heutigem westlichem Standard vergleichbar. Beson ders auffallend ist die Tatsache, dass die Gepäckfächer über den Sitzen nicht abschliessbar sind. Ich möchte mir nicht ausdenken, was passiert, wenn das Flugzeug in schwere Turbulenzen oder ein Luftloch kommt... Der Vollständigkeit möchte ich aber noch erwähnen, dass sowohl Hin- als auch Rückflug völlig ruhig waren.
Kategorien: Reisen
Sonntag, 18. Februar 2007
Hühnchen Kiew
Die mit Abstand bekannteste kulinarische Spezialität aus Kiew ist das Hühnchen Kiew (котлетка по киевски), auch als "Hühnchen à la Kiev" oder "Huhn Kiew" bekannt - könnte man leicht vom Namen her denken. Es handelt sich dabei um ein mit flüssigem Dill-Butter gefülltes, paniertes Hühnerschnitzel. Eine genauere historische Betrachtung der Entstehungsgeschichte dieser im heutigen Kiew sehr weit verbreiteten Spezialität zeigt aber, dass die Stadt Kiew überraschenderweise sehr wenig dazu beigetragen hat...
Denn das Originalrezept stammt von einem Franzosen, Nicolas François Appert (1749-1841) der u.a. am Hofe der russischen Zarin Elisbaeth I. (российская императрица Елизавета Петровна, 1741 - 1761), einer Tochter Zar Peters des Grossen, gewirkt hat.
Nicolas François Appert war ein französischer Konditor, Erfinder und erfand verschiedene Methoden der Lebensmittelkonservierung.
Zarin Elisabeth I. von Russland war bekannt für Ihre Vorliebe für die französische Küche und Nicolas François Appert kreierte dieses Gericht für die Zarin. Somit handelt es sich genau genommen eigentlich um ein russisches oder französisches und nicht etwa um ein ukrainisches Gericht, wie der Name eigetlich impliziert. Das Originalrezept hiess "Côtelettes de volaille", wurde aber Ende des 19. Jahrhunderts von New Yorkern Restaurants in Hühnchen Kiew umbenannt, um damit den vielen dort lebenden russischen Emigranten zu gefallen. Das Rezept kam während des Zweiten Weltkriegs nach Europa zurück und wurde Bestandteil der modernen russischen und ukrainischen Küche. Heute kriegt man Hühnchen Kiew in jedem Restaurant mit ukrainischer Küche hier in Kiew.
Hühnchen Kiew Rezept
Zutaten (für 4 Personen):
- 4 Hähnchenbrüste mit Flügelknochen
- 200 g Butter
- 100 g Semmelbrösel
- 2 geschlagene Eier
- 1 Salz
- 1 Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Bund frischer Dill
- 1 Mehl
- 1 Öl zum Frittieren
Die Hühnerbrüste häuten, ausbeinen und halbieren. Das Fleisch vorsichtig flach klopfen.
Die Butter in 8 Teile zerschneiden und den gehackten Dill beimischen. Jedes Stück zu einer etwa 8 cm langen Rolle von 1 cm Durchmesser formen. In den Kühlschrank legen, damit die Butter fest wird.
Das Fleisch salzen und pfeffern und in jedes Kotelett ein Butterröllchen wickeln. Die Koteletts in Mehl wälzen, zwischen den Händen rollen, zunächst in Ei und dann in Semmelbröseln wenden. Etwa 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit Butter und Fleisch fest werden.
Die Koteletts etwa 5 Minuten goldbraun frittieren.
Die Butter in 8 Teile zerschneiden und den gehackten Dill beimischen. Jedes Stück zu einer etwa 8 cm langen Rolle von 1 cm Durchmesser formen. In den Kühlschrank legen, damit die Butter fest wird.
Das Fleisch salzen und pfeffern und in jedes Kotelett ein Butterröllchen wickeln. Die Koteletts in Mehl wälzen, zwischen den Händen rollen, zunächst in Ei und dann in Semmelbröseln wenden. Etwa 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit Butter und Fleisch fest werden.
Die Koteletts etwa 5 Minuten goldbraun frittieren.
Kategorien: Geschichte, Kulinarisches
Winter-Impressionen
Seit etwas mehr als einem Monat ist es in Kiew endlich richtig winterlich geworden. Besonders schön ist es, wenn die Temperaturen unter null sind und die Sonne scheint. Dann denke ich jeweils an das Schweizer Mittelland mit der obligatorischen Hochnebeldecke... Nachfolgend nun ein paar Impressionen aus dem winterlichen Kiew:
Wenn es Schnee in Kiew hat und es beginnt aufzutauen, dann ist es hier als Fussgänger aussreordentlich ungemütlich: Da die Strassen viel weniger gepflügt werden als in der Schweiz, hat es Haufen von nassem Schnee und Seen von geschmolzenem Schneewasser auf den Strassen. Ohne Gummistiefel kann man sich als Fussgänger nicht mehr in Kiew bewegen. Besonders aufpasen muss man in der Nähe dieser riesigen Wasserlachen, da die Autos diese wegspritzen - und dies rund 3 Meter auf den gehsteig hinauf...
Kategorien: Alltagsleben, Fotoserie
Samstag, 17. Februar 2007
Suschi-Bar
Heute waren wir in einer Suschi-Bar ganz in der Nähe unserer Wohnung zu Abend essen gegangen. Die Suschi-Bar ist dabei erst vor kurzem eröffnet worden und heisst SuschiJa (СушиЯ).
Die Suschi-Bar befindet sich an der Ulitsa Moskovskaja (Улица Московская) im Stadtteil Petschersk (Печерск). Die Inneneinrichtung ist dabei sehr elegant und kühl - typisch halt für eine Suschi-Bar.
Natürlich ist dies nicht die einzige Suschi-Bar von Kiew. Zum Beispiel in der Nähe meines Arbeitsortes im Podol-Bezirk (Подол) hat es ebenfalls eine Suschi-Bar. Ich finde aber das SuschiJa um einiges eleganter...
Das Suschi war sehr frisch und hat ausgezeichnet geschmeckt. Auch für die Augen war es sehr schön zubereitet worden. Natürlich mussten wir auch japanisches Bier und Sake probieren. Als Dessert gab es Grüntee-Eiscreme.
Besonders gefallen hat uns auch das Aquarium hinter meinem Sitzplatz. Da wir erst kürzlich mit unserer Tochter "Finding Nemo" auf DVD angeschaut haben, hat meiner kleinen Tochter das Aquarium besonders gefallen.
Kategorien: Kulinarisches
Mittwoch, 14. Februar 2007
Valentinsgrüsse aus Kiew
Der Valentinstag wird erst seit etwa fünf Jahren in der Ukraine gefeiert - dafür aber desto heftiger! Am Feierabend habe ich sehr viele Männer mit Blumen auf den Strassen von Kiew gesehen und der Verkehr war um 18:30 intensiver als sonst, da anscheinend alle nach Hause zu ihren Ehepartnern (oder Lebenspartnern) wollten. Da dieses Datum auch unsere Hochzeitstag ist, ist natürlich von je her dieser Tag etwas ganz spezielles für uns und natürlich muss er auch gebührend gefeiert werden. Dieses Jahr haben wir uns dafür entschieden, diesen Anlass in unserer speziell dafür dekorierten Wohnung zu Hause zu feiern - "Home, sweet home" sozusagen!
Kategorien: Privates
Sonntag, 11. Februar 2007
Teppich-Reinigung mit Schnee
Will man in der Schweiz einen Teppich reinigen, so mietet man einen Teppich-Schamponierer, schamponiert den Teppich ein und saugt ihn dann einfach sauber. In der Ukraine gibt es heute natürlich auch diese Methode, aber eine traditionellere Methode ist hier noch weiter verbreitet: Wenn es frisch geschneit hat, legt man den Teppich im Schnee aus und klopft ihn anschliessend stark durch. Der Dreck bleibt dabei im Schnee hängen und verfärbt sich gräulich. Dies weiderholt man mehrmals. Am Schluss schaufelt man den Teppich noch mit sauberem Schnee zu und wischt den Schnee danach mit einem Besen wieder ab.
Vielleicht muss noch erwähnt werden, dass Teppiche in der Ukraine wie in allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion äusserst beliebt sind und bis heute auch noch als Wandschmuck verwendet werden. Da es von gestern auf heute in Kiew frisch geschneit hat, haben wir diese Methode heute ausprobiert. Anhand der Färbung des Schnees scheint es funktioniert zu haben! Mir als Schweizer war diese Methode neu, aber meine Mutter hat mir gesagt, dass diese Methode in Ihrer Jugend auch in der Schweiz noch angewendet wurde...
Kategorien: Alltagsleben
Samstag, 10. Februar 2007
Kiewer Vögel
Anhand der vielen Fotos auf meinem Blog ist wohl jedem Leser meine Leidenschaft für das digitale Fotografieren schon aufgefallen. Eine neue Variante davon ist das Fotografieren von in Kiew einheimischen Vögeln auf den Bäumen vor dem Fenster unserer Wohnung. Nachfolgend nun die besten Fotos dieser Serie, welche zwischen November 2006 und Februar 2007 entstanden sind.
Kategorien: Kommentare, Privates
Mittwoch, 7. Februar 2007
Plakat zur politischen Lage
Auf den Strassen von Kiew habe ich ein Reklameplakat für ein politisches Magazin fotografiert, welches sehr gut die aktuelle politische Lage in der Ukraine veranschaulicht.
Auf dem Plakat der Zeitschrift "Capitalist" (sic!) ist links der ukrainische, pro-westliche Präsident Viktor Juschtschenko und rechts der ukrainische, "pro-russische" Premierminister Viktor Janukowitsch abgebildet. Darunter steht auf russisch "Spiele der Patrioten" - den fast alle Magazine und Zeitungen erscheinen in Kiew auf russisch. Im Moment liefern sich die beiden eine erbitterten Kampf um die macht im Staat, da die nach der Orangen Revolution abgeänderte Verfassung die Machtaufteilung zwischen beiden Ämtern nicht genau definiert. Aktuell scheint der Kampf zu Gunsten von Viktor Janukowitsch auszugehen. Der Ukraine steht vor politsch eher unsicheren Zeiten und vorgezogene Parlamentswahlen sind in diesem Jahr nicht unwahrscheinlich.
An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, das ich schon mehrere Male auf meinem Arbeitsweg das Fahrzeug des Ministerpäsidenten gesehen habe. Man muss sich das so vorstellen: Voran fahren drei schware, schwere Polizeiautos mit lauten Siren und rund 80 km/h durch Kiew. Autos, welche nicht sofort de, Konvoi Plaatz machen, werden gnadenlos weggehupt. Kurz dahinter folgen im gleichen Tempo zwei völlig identische schwarze Mercedes-Limousinen mit dunkel getönten Scheiben. Und danach folgen nochmals zwei Polizeiautos. Erscheint dieser Konvoi, bricht der dichte Morgenverkehr auf den Kiewer Strassen komplett zusammen und alle anderen Autos machen dem Konvoi ehrfurchtsvoll Platz...
An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, das ich schon mehrere Male auf meinem Arbeitsweg das Fahrzeug des Ministerpäsidenten gesehen habe. Man muss sich das so vorstellen: Voran fahren drei schware, schwere Polizeiautos mit lauten Siren und rund 80 km/h durch Kiew. Autos, welche nicht sofort de, Konvoi Plaatz machen, werden gnadenlos weggehupt. Kurz dahinter folgen im gleichen Tempo zwei völlig identische schwarze Mercedes-Limousinen mit dunkel getönten Scheiben. Und danach folgen nochmals zwei Polizeiautos. Erscheint dieser Konvoi, bricht der dichte Morgenverkehr auf den Kiewer Strassen komplett zusammen und alle anderen Autos machen dem Konvoi ehrfurchtsvoll Platz...
Kategorien: Politik
Sonntag, 4. Februar 2007
Kathedrale von Donezk
Bekanntlich ist ja Kiew reich an alten und prächtigen Kirchen, so z.B. die Sophien- und Michaels-Kathedrale oder das Kiewer Höhlenkloster. Aber auch im ehemals völlig sowjetischen ukrainischen Städten wie Donezk, wo es zu Zeiten der Sowjetunion fast keine Kirchen gab, gibt es unterdessen recht viele Kirchen. Besonders beeindruckend ist die Kathedrale von Donezk. Die Kathedrale wurde entweder von den Sowjets oder während des Krieges vollständig zerstört. Ursprünglich wurde die Kathedrale Ende des 19. Jahrhunderts eingeweiht, als Donezk noch den Name Jusowka (nach dem englischen Bergbau-Pionier John Hughes) hatte.
Als ich anfangs Januar in Donezk war, wollte ich an den orthodoxen Weihnachten in der nacht vom 6. auf den 7. Januar in diese Kathedrale gehen. Und obowohl die Kirche erst vor zwei Jahre als Neubau eröffnet wurde, war sie schon wieder wegen Renovationsarbeiten geschlossen. So machte ich halt ein paar schöne Nacht-Fotos von der Kathedrale. Die Kathedrale sieht dabei wie eine alte Kirche aus - eine Spezialität der ukrainischen Architektur scheint die Bauweise in alten Stilen zu sein, den man merkt der Kathedrale nicht an, dass sie so neu ist.
Da die Donezker Kathedrale erst vor rund zwei Jahren eingeweiht wurde, steht neben der prächtigen Kathedrale immer noch eine kleine Holzkirche, die lange den Donzkern als Ersatz dienen musste. Aber auch diese Kirche war an diesem heiligen Abend geschlossen...
Der Vollständigkeit halber zeige ich hier noch ein historisches Bild von Jusowka (heute Donezk) aus dem jahr 1912. Die Kathedrale ist oben links zu erkennen.
Kategorien: Reisen
Nation Building Plakat
Im Dezember habe ich schon einmal von Plakaten berichtet, die überall in Kiew augestellt sind und dem "Nation Building" dienen (Link zum früheren Blog-Beitrag). Sozusagen als Fortsetzungsgeschichte zeige ich an dieser Stelle nun ein anderes solches Plakat:
Das Motiv des Plakats ist ein Knabe, der etwas verträumt in die Ferne schaut - gemeint ist wohl die Zukunft. Oben rechtss (leider auf dem Foto nur schlecht zu erkennen), sieht man eine Mann und eine Frau - wohl die Eltern des Knaben. Über dem ganzen steht "Meine Ukraine!". Unten sind die Nationalfarben und eine Karte der Ukraine abgebildet.
Kategorien: Politik
Samstag, 3. Februar 2007
Park Slavi im Winter
Heute haben wir den Park Slavi besucht, der nicht weit weg von unserer Wohnung ist und im Moment wunderschön verschneit ist. Der Park Slavi (Park des Ruhmes) ist eine Gedenkstätte für die in Kiew gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Bekanntlich gab es ja im Zweiten Weltkrieg zwei grosse und äusserst verlustreiche Schlachten um Kiew: 1941 die Eroberung durch Nazideutschland, 1944 dann die Rückeroberung durch die Rote Armee.
Vom Park Slavi aus hat man einen sehr schönen und einzigartigen Ausblick auf den Dnjepr und die neuen Bezirke wie Darniza, die sich auf der anderen Seite des Dnjeprs befinden. Da es im Moment immer noch sehr kalt ist und es Temperauren in der Nacht bis minus 15 Grad hat, beginnt der Djnepr langsam zuzufrieren.
Der Park Slavi befindet sich auch in der Nähe der Kiewer Lavra (Höhlenkloster), dem mittelalterlichen und hochehrwürdigen orthodoxen Kloster von Kiew. An der Stelle des Parkes Slavi befand sich ausserdem im mittelalterlichen Kiew der Kiewer Kreml. Bekanntlich hatte ja jede grosse alte russische Stadt einen Kreml, also nicht nur etwa Moskau.
Da der Park Slavi sich auf einem Berg befindet, der an dieser Stelle steil in den Dnjepr abfällt, werden im Moment die Abhänge zum Schlitteln benutzt. Da der Abhang aber recht steil ist, ist dies nicht ganz ungefährlich...
Wie andere Kiewer Sehenswürdigkeiten ist der Park Slavi sehr beliebt bei Hochzeitspaaren als Fotokulisse für Hochzeitsfotos. In der kurzen Zeit, wo wir dort waren, haben wir drei Hochzeitspaare gesehen...
Wie schon erwähnt, handelt es sich neim Park Slavi, dem Park des Ruhmes, um eine Kriegsgedenkstätte. Im Zentrum befindet sich als Mahnmal ein Obelisk. Auf dem Hauptzugang hat es Gräber von berühmten Gefallenen eingelassen.
Grabstein mit Inschrift "Held der Sowjetunion - Hauptmann der Garde - AVDEYEV Mikola Dmitrovich - 1919 - 1944"
Kategorien: Fotoserie, Sehenswürdigkeiten
Freitag, 2. Februar 2007
Immatrikulation bei der Schweizer Botschaft
Heute morgen habe ich mich offiziell bei der Schweizer Botschaft in Kiew immatrikuliert, d.h. als in der Ukraine wohnhafter Schweizer Bürger angemeldet. Dies war für mich der erste Besuch auf der Schweizer Vertretung hier in Kiew. Noch bis zum letzten April war die Botschaft in einem Büro im Stadtzentrum. Seit Mai 2006 befindet sich nun aber die Schweizer Botschaft in einem herrschaftlichem Haus in unmittelbarer Nähe des Mat Rodina Monumentes.
Das Gebäude scheint ein Neubau zu sein, der aber im Stil eines alten Herrschaftshauses errichtet wurde. Meldet man sich bei der Einwohnerkontrolle in der Schweiz ab, ist man als Schweizer Bürger verpflichtet, sich innerhalb von 12 Monaten auf der jeweiligen Schweizer Vertretung zu immatrikulieren.
Die Botschaft ist dabei nichts anderes wie die Einwohnerkontrolle für Auslandschweizer, d.h. man füllt ein Formular aus und deponiert dort seinen Heimatschein. Dafür verabredet man einen Termin mit der Botschaft. Da ich schon weiss, wieviele Leute vor der spanischen Botschaft jeden Tag warten, habe ich mich schon auf das schlimmste gefasst gemacht. Überraschenderweise wartete niemand vor der Botschaft (weshalb ich zuerst gar nicht sicher war, ob ich überhaupt am richtigen Ort bin...), wurde sofort problemlos eingelassen und nur ein Visaantragssteller war ausser mir im Raum für konsularische Dienste.
Der Raum für konsularische Dienste ist dabei sehr modern und gepflegt. Ich wurde von einem freundlichen Graubündner "bedient" und konnte noch alle möglichen Fragen stellen, so z.B. über gute Spitäler in Kiew. Da ich nun die Schweizer Botschaft in Kiew "kenne" und offiziell angemeldet bin, fühle ich mich nun noch ein bisschen heimischer hier in Kiew. Erst wenn man im Ausland lebt, lernt man den Wert einer Botschaft schätzen - ein richtiges Stückchen Schweiz in Kiew.
- Website der Schweizer Botschaft in Kiew: Link
Kategorien: Schweiz
Donnerstag, 1. Februar 2007
Industrielandschaften
Als ich anfangs Januar im ost-ukrainischen Donezk war, dem Zentrum der ukrainischen Schwerindustrie (Kohle, Stahl und Chemie), konnte ich ein paar eindrückliche und stimmungsvolle Fotos von Industrielandschaften in Donezk machen. Gerade auch mit dem schlechten Wetter und dem Schnee wirkt das ganze schon sehr melancholisch und fremd für einen Schweizer. Aber natürlich auch sehr interessant.
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