Samstag, 17. Juni 2006

Die Kiewer Metro

Für mich als Schweizer, wo es ja keine Mettro gibt, ist das tägliche Reisen in der Kiewer Metro immer wieder ein Erlebnis und ich möchte Euch in diesem Beitrag etwas mehr von meinen Eindrücken in der Metro schildern.


Aussenbereich der Metro Station "Arsenalnya"


Der Eingang in die Metro befindet sich je nach Platzverhältnissen entweder in einer separat dafür gebauten Metro Station (siehe obiges Foto) oder aber in einem Teil eines ganz normalen Hauses. Vor jeder Metro Station hat es immer viele Leute und fliegende Händler, die alles mögliche anbieten: Gemüse, Zeitungen, Blumen, Elektronik etc. Natürlich wird dort auch immer Werbung für alles mögliche wie z.B. "Englisch-Kurse" gemacht.


Eingangsbereich zur Metro Station "Arsenalnaya"


Im Eingangsbereich befindet sich neben dem Ticketverkauf weitere Shops und fliegende Händler. Oft sieht man dort auch Bettler. Die Metro bezahlt man entweder mit einem Jeton, der umgerechent CHF 0.13 kostet, oder aber man hat wie ich eine elektronische Monatskarte (für umgerechnet CHF 9.-).


Rolltreppe in der Metro Station "Teatralnaya"

Anschlissend fährt man über ein bis zwei sehr lange Rolltreppen hinunter zu den Geleisen der Metro. Wenn die Geleise sehr weit unter dem Boden sind, gelangt man über einen Kuppelbau zur zweiten Rolltreppe. Die Rolltreppen sind teilweise so lange, dass man deren Ende fast nicht sehen kann (siehe Foto oben). Die Rolltreppen haben dabei immer drei bis vier Bänder, wobei nur zur Stosszeit zwei in eine Richtung gehen. Die Stosszeit ist in Kiew zwischen 08:00 und 10:00 Uhr. Auf den Rolltreppen hört man dabei immer dezent im Hintergrund Musik, wobei das Spektrum von Klassik bis zu nationalistischen Ukrainischen Liedern geht. Dazwischen gibt es Lautsprecher Ansagen. Entlang der Rolltreppen has es Reklame-Plakate für alle möglichen Produkte und Dienstleistungen.


Metro Station "Goldenes Tor" bei den Geleisen unter dem Boden


Am Ende detr Rolltreppe gelangt man in die eigentliche Metro-Station bei den Geleisen. Links und rechts befinden sich die Geleise für die je entgegengesetzten Fahrtrichtungen. Diese Station sind in unterschiedlichen Stilen gehalten und können von modern bis sehr altmodisch sein. Es ist immer wieder einen Überraschung!


Geleise der Metro



Einfahrt der Metro indie Station



Abfahrt der Metro aus der Station


In der Stosszeit sind die Metro Wagen hoffnungslos überfüllt und man ist auf extremen Körperkontakt mit allen Nachbarn. Steigen neue Leute ein, wird einfach noch mehr gepresst... Die Metro beschleunigt und bremst sehr abrubt - wenn man sich nicht halten kann, fällt man fast um. Je nach Körperhygiene des Nachbarn sind die Gerüche z.T. "umwerfend".


Innenansicht der Metro


Fast alle Metrowagen verfügen über Monitore, wo während der Fahrt Reklame und Informationen angezeigt werden. Bei der Einfahrt in einen Station wird der Name der Station eingeblendet. Auch sonst sind die Wagen voll mit offizieller und ilegaler Reklame. Natürlich erfolgen auch immer die gleichen Lautsprecheransagen von der immer gleichen Stimme (ich träume schon davon!).


Plan der Kiewer Metro


Nun noch etwas zur Geschichte der Kiewer Metro. Die Kiewer Metro wurde 1960 als dritte Metro der damaligen Sowjetunion (nach Moskau und Minsk) eröffnet. Der Bau war sehr kompliziert, da sich Kiew auf unstabilem Dnjepr-Sand mit Grundwasser befindet und die Tunnels stabilisiert werden mussten.

Als erste Linie wurde die Linie 1 (rot im obigen Plan) eröffnet. Diese Linie verwende ich ausserdem jeden Tag. Auf dem Gebiet des linksufrigen, alten Kiews, ist die Metro tief unter dem Boden. Auf dem rechtsufrigen, neuen Kiew, ist die Metro über dem Boden.

Heute hat die Metro drei Linien. Die zweite Linie wurde 1976 und die dritte Linie wurde 1989 eröffnet. Die Metro hat 44 Stationen und etwa eine Länge von 57 km.

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