Montag, 31. Dezember 2007

С новым годом 2008!

Ich wünsche allen Lesern dieses Blogs einen guten Rutsch in's 2008 und alles Gute im neuen Jahr.
  • Frohes neues Jahr
  • С новым годом!
  • З новим роком!
  • Happy new year!

Meine Tochter mit Weihnachtsmann

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Kinderweihnachten

In der Ukraine werden an "unseren" Weihnachten (24. - 26.12.), die hier ja ganz normale Arbeitstage sind, traditionell die Weihnachtsfeiern in den Schulen und Kindergärten abgehalten. Diese finden u.a. auch nicht vor den orthodoxen Weihnachten (am 7.1.) statt, da dann hier die Weihnachtsferien sind und somit die Kinder bei ihren Eltern sind. Ausserdem werden die orthodoxen Weihnachten erst seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion so richtig gefeiert und sind deshalb mehr ein religiöses als ein Familienfest.


Der Kindergarten meiner Tochter


Da unsere 3.5 Jahre alte Tochter nun in den (öffentlichen) Kindergarten geht, konnte ich das erst Mal die Weihnachtsfeiern an einem ukrainischen Kindergarten besuchen. In der Ukraine ist es normal, dass Kinder ab dem 3. jahr in einen öffentlichen Kindergarten gehen. Dabei muss vielleicht noch erwähnt werden, dass sich der Kindergarten meiner Tochter in einem wunderbaren, grosszügigen hellblauen Gebäude an ruhiger Lage befindet. Dazu gehört auch ein schöner Garten mit wunderbarer Aussicht über den Dnjepr. Ebenfalls für mich anfänglich ungewohnt an den ukrainischen Kindergärten war die Tatsache, dass man die Kinder am Morgen bringen und erst am Abend wieder abholen kann (aber nicht muss). Damit die Kleinen trotzdem zu ihrem Mittagsschläfchen kommen, hat es dafür Schlafzimmer mit kleinen Betten.


Grosser, dekorierter Saal des Kindergartens während der Aufführung
(ganz links: Djed Moros, ganz rechts: Schneeflöckchen)

Ebenfalls speziell ist, dass sich die Kinder zu dieser Feier speziell hübsch anziehen. Dies können sowohl schöne Kleider oder auch Kostüme sein. Auch wenn dies aus Schweizer Sicht sicher etwas kitschig ist, finde ich es einen schönen Brauch, da die Kinder sich wirklich sehr darüber freuen - und das ist ja wohl das wichtigste! Die Aufführungen an den Weihnachten sind dabei wie vermutlich überall auf der Welt: Tanzen, Singen und Verse vortragen. Und natürlich darf auch der Auftritt des Weihnachtsmanns, der hier Djed Moros (Дед Мороз = Väterchen Frost) heisst, fehlen. Dabei bringt Väterchen Frost den Kinder natürlich offiziell erst am 31.12. die Geschenke. Väterchen Frost wird von seiner Enkelin Snegurotschka (Снегурочка = Schneeflöckchen) begleitet. Beide Figuren wurden ausserdem erst von den Kommunisten im 20. Jahrhundert als Gegenpol zum traditionell westlichen St. Nikolaus aufgebaut - hält sich aber, wie man sieht, auch heute noch unangefochten in der Ukraine.


Meine Tochter während der Aufführung

Montag, 24. Dezember 2007

Weihnachtsgrüsse aus Kiew

Ich wünsche allen meinen Bekannten, Freunden, Familienangehörigen und Lesern dieses Blogs frohe Weihnachten.

Nachfolgend passend zur Stimmung noch ein paar Bilder der schönsten Weihnachtsbäume in Kiew.


Maidan: Grösster Weihnachtsbaum der Ukraine


Vielleicht noch interessant: Die hier abgebildeten Tannen sind nicht 100% echt. Der Stamm ist eine spezielle Stahlstange mit Halterungen, in welche man dann exakt zugesägte Tannenäste hineinsteckt. Nur deshalb sehen die Tannen hier in der Ukraine so perfekt symmetrisch aus!


Maidan: Weihnachtsbaum und Unabhängigkeitssäule



Petschersker Weihnachtsbaum



Weihnachtsbaum und Neujahrsgrüsse


Meine Tochter vor aufblasbarem Schneemann

Sonntag, 23. Dezember 2007

Fondue essen in Kiew

Etwas, was man als Auslandschweizer wirklich von Zeit zu Zeit vermisst, sind typisch schweizerische Gerichte, die man nicht so einfach kochen kann. Ein Birchermüesli oder ein Zürcher Geschnetzeltes kann man sich ja selber zu Hause zubereiten, aber bei einem Fondue oder Raclette ist das leider nicht ganz so einfach...

Nun habe ich aber zum Glück in Kiew ein Restaurant gefunden, wo es richtiges Käsefondue gibt! Und interessanterweise habe ich den Tipp von einem Engländer erhalten, der schon neun Jahre hier in Kiew lebt.


Blick in das Restaurant "Fondue Bar"


Sinnigerweise heisst das Restaurant "Fondue Bar" (Фондю Бар) und befindet sich im Globus Einkaufszentrum unter dem Maidan, genau gesagt im Bereich der grossen Kuppel mit Globus. Das Restaurant ist dabei absolut stylisch eingerichtet (siehe Fotos) und im Hintergrund hört man coole Fast Beats. Also nichts mit rustikaler Einrichtung und Schweizerörgeli und somit ein ganz neues Fondue Erlebnis im Restaurant.


Blick in eine Ecke des Restaurants


Natürlich hatte ich bei diesem doch recht ungewohnten Ambiente meine Bedenken, ob man da auch ein richtiges Käsefondue mit allem Drum und Dran bekommt. Auch die Auswahl an Käsefondues ist etwas ungewohnt, so gibt es neben dem klassischen Fondue auch ein Fondue mit italienischen Käsen. Ein explizites Schweizerisches Fondue hat es ausserdem überhaupt nicht auf der Menükarte und nach Vacherin und Greyerzer sucht man vergebens. Da wir uns nicht sicher waren, welches nun das beste Fondue ist, haben wir ein klassisches und ein italienisches Käsefondue bestellt.


Fertig zubereitetes Fondue im Caquelon


Wie obiges Bild zeigt, wird das Fondue dabei stilecht in einem Caquelon mit Brot und Fonduegabeln serviert. Und das klassische Fondue kommt geschmacklich recht nahe an ein Schweizer Fondue heran. Das italienische hingegen ist recht süsslich und somit im Geschmack doch recht ungewohnt.

Natürlich habe ich mich sehr gefreut, nach zwei Jahren endlich wieder einmal ein Fondue essen zu können. Dies war vermutlich das grösste Weihnachtsgeschenk, das ich mir machen konnte! Und ich empfehle jedem Heimwehschweizer hier in Kiew dieses Restaurant zu besuchen.
  • Web: Website der Fondue-Bar (läuft aber nicht): Link
  • Web: Weitere Infos zum Restaurant: Link
  • Telefon des Restaurants: +380 44 590 18 03

Luxusmeile unter dem Maidan

Das Globus Einkaufszentrum ist nur eines von vielen luxuriösen Einkaufszentren, die in den letzten Jahren in Kiew im Stile amerikanischer Shopping Malls entstanden sind. Speziell am Globus Einkaufszentrum ist dabei die exklusive Lage direkt unter dem Maidan.


Passage des Globus Einkaufszentrums


Wer sich schon gefragt hat, was die Glaskuppeln auf der Nordseite des Maidan sollen, findet die Antwort hier im Untergrund. Die Kuppeln sollen Licht spenden für die Passagen des Globus Einkaufszentrums.


Glaskuppel des Maidans einmal von unten gesehen


Die Geschäfte bieten dabei ausschliesslich teure westliche Produkte an, welche sich vermutlich nur die wenigsten Ukrainer leisten können. Trotzdem ist das Einkaufszentrum fast immer überfüllt mit Leuten. Vermutlich schauen sich die meisten Leute mehr die Geschäfte an als dass sie sich etwas kaufen... Und natürlich herrscht auch hier in Kiew im Moment vorweihnachtliche Hektik, was sicherlich mit ein Grund für die vielen Leute ist. Aber auch sonst hat es immer viele Leute hier.
  • Web: Website des Einkaufszentrums: Link

Samstag, 22. Dezember 2007

Alte Kiewer Festung

Heute habe ich einen gut erhaltenen Teil der alten Kiewer Festung (Киевская крепость oder Киевская фортеця), einer historischen Befestigungsanlage von Kiew aus dem 18. Jahrhundert, besichtigt. Diese Schanze befand sich vor der Altstadt auf einem strategisch gut gelegenen Hügel.


Blick auf Tor, Graben und Wall der Kiewer Festung


Die Festung liegt dabei an der улица госптеальная (Spitalstrasse) in der Nähe verschiedener bekannten Hotels (Hotel Rus, Hotel President). Obwohl die Festung zwar auf dem Stadtplan eingezeichnet ist, ist sie nicht ganz einfach zu finden. Nach etwa 20 Minuten Suchen und dem Fragen eines älteren Anwohners habe ich sie dann aber doch noch gefunden.


Das Eingangstor der Festung mit Brücke


Und obwohl ich nun doch schon fast zwei Jahre hier in Kiew lebe, habe ich diese interessante Anlage noch nicht besucht. Und ein Besuch lohnt sich wirklich. Einerseits ist die Anlage sehr eindrücklich, andererseits hat man einen sehr schönen Ausblick auf das Zentrum von Kiew.


Blick aus dem Tor über Brücke zur alten Kaserne mit Exerzierplatz


Die Festung ist dabei recht gross und gut erhalten. Besonders eindrücklich ist auch das aufwendige Grabensystem rund um die Festung.


Blick vom Wall auf Tor, Graben und alte Kaserne


Diese Festung war dabei nur eine von mehreren Festungen rund um das historische Kiew. Beim Kiewer Höhlenkloster (Lawra), respektive dem Mat Rodina Monument, befand sich dabei die grösste Befestigungsanlage von Kiew.


Ukrainische Flagge und Kanone auf dem Dach des Tors


Auf dem Wall hat es dabei mehrere historische Kanonen aufgestellt. Irgendwie hat mich das ganze ein bisschen an den Munot in meiner Heimatstadt Schaffhausen erinnert. Der Munot ist ja ebenfalls eine Festungsanlage - zwar aus der Renaissance - und genau gleich mit alten Kanonen auf der Zinne.


Alte Kanonen auf dem Wall

Dienstag, 18. Dezember 2007

Neue Kiewer Hymne

Ein Lied höre ich im Moment besonders gerne im Radio und auch sonst höre ich es oft. Es heisst "in Kiew ist Herbst" ("В Киеве осень") und ist von Natalja Mogilewskaja (Наталья Могилевская). Dieses Lied ist so etwas wie die inoffizielle Kiewer Hymne für mich geworden... Da das Lied hier in Kiew anscheinend sehr beliebt ist - wer wundert sich schon bei diesem Titel darüber ;-) - gibt es unterdessen auch schon alle möglichen Versionen davon - Disco, Extended, Latino Mix, etc. Это круто!

Julia ist (wieder) Ministerpräsidentin

Julia Timoschenko (Юлія Володимирівна Тимошенко) ist heute vom ukrainischen Parlament, der Werchowna Rada (Верховна Рада), mit der absolut tiefstmöglichen Zahl von Stimmen (226 von 450 Abgeordneten) zur Ministerpräsidentin gewählt worden. Wegen angeblichen technischen Problemen des elektronischen Wahlsystems wurde einzeln per Handzeichen gewählt. Das nachfolgende Video zeigt die heutige Entscheidung. Julia ist nach 2005 nun schon zum zweiten Mal Ministerpräsidentin der Ukraine.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Video: Timoschenko im 1. Anlauf gescheitert

Heute hat das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada (Верховна Рада), über Julia Timoschenko (Юлія Володимирівна Тимошенко) als neue Ministerpräsidentin abgestimmt. Sie viel aber wegen einer einzigen fehlenden Stimme im ersten Wahlgang von heute durch. Morgen findet ein zweiter Wahlgang statt. Interessant auch, dass fast alle deutschsprachigen Medien (ausser NZZ und Schwäbische Zeitung) von fälschlicherweise zwei Wahlgängen berichtet haben. Dabei wurde beim zweiten Mal nur über einen Antrag abgestimmt, nochmals die Ministerpräsidentin zu wählen - was aber ebenfalls wegen einer einzigen Stimme scheiterte. Interessant finde ich auch, dass morgen fast zeitgleich auch in der Schweiz Erneuerungswahlen der Schweizer Regierung, des Bundesrats, stattfinden...

Nachfolgend nun ein Video aus dem ukrainischen Fernsehen, dass die entscheidenden Minuten des heutigen Wahlkrimis zeigt.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

GPS in Kiew

Bekanntlich fahre ich ja nun schon seit rund drei Monaten mit dem Auto durch Kiew. Einerseits ist die Umstellung vom herkömmlichen Fahren vom beschaulichen Schaffhausen zur Millionenstadt Kiew wegen des chaotischen Verkehrs schon beachtlich: Tägliche Staus, fünf parallele Fahrspuren in jede Richtung, welche zum Teil hoffnungslos überfüllt sind, massenhaft undisziplinierte Autofahrer, 40 Jahre alte Autos mit minimaler Wartung, minimalstes Beachten der Verkehrsregeln und ewiges Drängeln setzten an Anfang schon etwas zu. Auch bin ich als disziplinierter Gurtenträger die absolute Ausnahme hier in Kiew...


Mein Peugeot Partner


Vor allem damit ich mich zu 100% auf diesen hektischen Verkehr konzentrieren kann, habe ich mir einen GPS Navigator gekauft. Ein weiterer Grund ist, dass ich nach 1.5 Jahren einfach noch nicht alle Strassen von Kiew kenne und zum Teil rechte Orientierungsprobleme in der zum Teil oft ähnlich aussehenden Aussenbezirken habe. Und schlussendlich ist es auch total verwirrend, bei den Stadtautobahnen den Weg zum Beispiel in die Gegenrichtung zu finden. Bei all dem hilft ein GPS Navigator ungemein. Da ich in der Schweiz schon einen GPS Navigator hatte, wollte ich dies natürlich auch in Kiew haben. Als ich vor 1.5 Jahren in Kiew ankam, wurde mir gesagt, dass es dies noch nicht hier gebe, da keine Karten vorhanden seien. Ich weiss nicht, ob dies seinerzeit stimmte, aber zumindest heute kriegt man hier mit etwas Suchen preisgünstig einen guten GPS Navigator.


Mein GPS Navigator mit Karte von Kiew


Mein Pioneer AVIC-S2 Navigator kostete dabei etwas mehr als USD 400 und war sicher das Geld wert. Die Karte von Kiew ist sehr detailliert. Alle Strassen sind auf ukrainisch und natürlich in kyrillisch. Strassen gibt man bequem per Touchscreen ein. Sprachausgabe ("Nach 100 m rechts abbiegen!") und System-Steuerung sind auf Deutsch möglich. Und auch schon bei unserer Fahrt nach Tschernihiw hat sich herausgestellt, dass zumindest die Überlandstrassen genau sind. Die Detailgenauigkeit von Tschernihiw selbst war hingegen leider nicht sehr gut, aber doch noch knapp ausreichend. Und sicher immer noch viel besser als gar keine Karte! Hingegen habe ich die Karte von Donezk schon angeschaut und fand diese sehr detailliert. Neben den detallierten Karten der ukrainischen Grossstädte ist auch noch der europäische Teil Russlands inklusive genauen Karten von Moskau uns St.Petersburg auf der Flashkarte gespeichert. Ausserdem sind alle wichtigen Strassen von Westeuropa gespeichert. So ist z.B. die ganze Strecke bis nach Schaffhausen abrufbar (ziemlich genau 2000 km). Und das Beste: Einschalten und der Navigator funktioniert - kein lästiges Installieren war nötig. Ich kann wirklich jedem neuen Autofahrer in Kiew einen solchen GPS Navigator nur wärmstens empfehlen.