Dienstag, 16. Oktober 2007

Der Kiewer Autobazar

Schafft man sich ein Auto an, muss man sich auch mit Problemen wie dem Beschaffen von Winterreifen beschäftigen. Was in Westeuropa ganz klar ist - man geht entweder in eine Garage oder zu einem Reifenhändler - kann in Kiew noch ganz spannend sein.


Im Autobazar findet man Reifen und Felgen aller Art


Natürlich kann man das in Kiew auch so wie in Westeuropa machen - nur machen dies die wenigsten, da dies viel zu teuer ist. Der ultimative Ort um gute und billige Winterreifen und Felgen zu finden ist der Kiewer Autobazar (Автобазар, Авторынок) im Stadtteil Darniza (Дарница) am Boulevard Perova 19 (бул. Перова, 19).


Händler in Ständen bieten alle möglichen Ersatzteile an


Einerseits hat es eine riesige Auswahl an Sommer- und Winterreifen. Dort habe ich dann auch etwas verwundert festgestellt, dass man in der Ukraine auch Reifen mit Spikes kaufen kann und damit sogar völlig legal herum fahren. In Westeuropa ist dies ja absolut undenkbar und vielleicht erklärt dies teilweise auch, warum der Strassenbelag in der Ukraine oft in so einem schlechten Zustand ist. Und neben den "europäischen" Winterreifen kann man auch weiche, skandinavische Winterreifen für den Permafrost kaufen. Dies ist aber als Kiewer nicht ratsam, denn in Kiew werden die Strassen ja oft gepflügt und somit fährt man nur unnötig schnell die Winterreifen ab.


Ansicht eines Standes mit Autoersatzteilen


Neben Reifen und Felgen kann man aber auch alles andere nur denkbare für das Auto kaufen - vor allem für die sowjetischen Automarken, von denen es ja immer noch genug auf der Strasse gibt. Im Autobazar kann man dann ganze original Armaturenbretter, Stossdämpfer, Stossstangen, Tuning, etc. kaufen. Natürlich gibt es im Autobazar auch komplette Auto-Alarmanlagen, die hier ja sehr beliebt sind... Und selbstverständlich hat der Kiewer Autobazar auch über das Wochenende offen.


Detailansicht des Angebots eines Standes


Da sich bis heute viele (oft auch ältere) Ukrainer keine "professionelle" Reparatur an ihrem liebgewonnenen Sowjet-Auto leisten können, haben sich viele zum Hobby-Automechaniker weiter gebildet. Dies erklärt natürlich v.a. das Bestehen dieses Autobazars.
  • Blog: Einheimische Automarken: Link
  • Blog: Nervige Auto-Alarmanlagen: Link

5 Kommentare:

Samuel hat gesagt…

Sehr interessant -- ich war schon am Secondhand-Kleider-Basar (der leider vor kurzem zur Hälfte abgefackelt wurde), und beim Buch-Basar, aber noch nie beim Autobasar... kein Wunder auch, da ich kein Auto besitze ;)

Auto ankauf hat gesagt…

Das ist ja echt mal ne interessante Möglichkeit. So ein Autobazar wäre doch mal nette Geschäftsidee in Deutschland!

http://sicher-autoverkaufen.de hat gesagt…

Ach das kannst du doch vergessen. Da gibt es in Deutschland bestimmt wieder Auflagen ohne Ende die man beachten muss!

Peter hat gesagt…

Interessant. Und was kostet da ein ganzes Auto? Z.b. ein taz 3110 od. 31105 ab bj 2004? Die Dinger werden ja seit 2010 nicht mehr hergestellt.

JONA hat gesagt…

Autobazar wäre doch mal nette Geschäftsidee in Deutschland