Mittwoch, 9. Mai 2007

62. Siegestag

Heute haben wir schon zum zweiten mal in Kiew den Tag des Sieges, daher den Tag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands, erlebt. Bekanntlich ist dieser in allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion begangene (arbeitsfreie) Feiertag der 9. Mai.


Gedenkplakat für den 62. Siegestag



Weiteres Gedenkplakat für den 62. Siegestag


Auch dieses Jahr gab es natürlich wieder Gedenkplakate in den Strassen Kiews, welche an diesen Feiertag erinnern. Besonders beeindruckt bin ich von den alten Veteranen, die an diesem Tag ihre alten und mit vielen Orden behangenen Uniformen anziehen. Dank meiner neuen Handy-Camera konnte ich sogar ein paar Veteranen relativ unbemerkt fotografieren...


Veteran in Orden behangener Uniform



Veteran in Uniform vor der Siegessäule im Park Slavi


Eine schöne Tradition ist es an diesem Tag, den noch lebenden Veteranen auf der Strasse spontan Blumen zu schenken und sich für deren Einsatz zu bedanken. Ebenfalls Tradition ist es an den 2. Weltkrieg Gedenkstätten Blumen nieder zu legen. Dies nimmt zum Teil bizarre Formen von einem gigantischem Meer aus Blumen an, wie nachfolgende Bilder belegen.


Blumen vor der Siegssäule im Park Slavi



Blumen auf einem Grab im Park Slavi


Da wir in der Nähe des Park Slavi (Park des Ruhmes) leben, sind wir heute dort hin spazieren gegangen. Wir waren beeindruckt, wie viele Leute heute dort waren und wie dieser Feiertag auch 62 Jahre nach Kriegsende noch aktiv im Bewusstsein der Kiewer Bevölkerung ist. Sicherlich liegt dies auch daran, dass Kiew im 2. Weltkrieg sehr gelitten hat (zwei grosse Kessel-Schlachten um Kiew, fast vollständige Zerstörung der Stadt).
  • Blog: Tag desSieges: Link
  • Blog: Park Slavi im Winter: Link

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo, ich habe Ihren Blog mit Vergnügen gelesen und finde viele Bilder, die ich selbst sehe wenn ich in Kiev oder der Ukraine bin.

Wenn ich mal wieder in Kiev mit meiner Frau bin (wird evtl. Ende Mai sein), dann sollten wird mal einen Kaffe trinken gehen.

Beste Grüße, R.S.

Anonym hat gesagt…

Hinzufügen möchte noch, das ein Grossteil des Zentrums von Kiew durch den NKWD
beim Rückzug selbst zerstört wurde. Babi Jar war bis Anfang der 40er Jahre Hinrichtungsstätte des NKWD, Stalin lies dort über
200.000 Menschen ermorden. Nach der sogenannten Befreiung ging dies planmässig weiter. Waren es doch zu viele Ukrainer welche mit den Deutschen kollaboriert hatten.
PS. Die jetzt so gefeierten "Orangenen" ? Dies war damals die Farbe der ukrainischen "Faschisten", welche über den deutschen Einmarsch gar nicht so böse waren.
Wer nun was feiert und warum ? Ich habe mit ukrainischen Studenten gesprochen, so richtig wussten sie das auch nicht. Wichtig war nur der Feiertag. Ich kenne mich andererseits wiederum nicht mit den kirchlichen Feiertagen aus.