Dienstag, 29. Januar 2008

St. Wladimirskathedrale

Die St. Wladimirskathedrale (Кафедральный собор Святого Владимира, Владимирский собор) befindet sich im Zentrum von Kiew am Taras Schewtschenko Boulevard. Die Kathedrale ist dabei die Hauptkirche (oder Mutterkirche) der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats. Gweiht ist die Kirch dem Kiewer Grossfürsten Wladimir dem Heiligen (Владимир Святославич, 960-1015), unter dem das Kiewer Rus christianisiert wurde.


Die St. Wladimirskathedrale


In der Ukraine, wo alles politisch ist, musste natürlich auch die Religionsfrage politisiert werden, weshalb es eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats (siehe Wikipedia) und eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (siehe Wikipedia) gibt. Diese Beiden Kirchen (neben noch weiteren) sind die grössten Kirchen der Ukraine.


Portal/Front der St. Wladimirskathedrale


1852 regte der Moskauer Metropolit Filaret (Филарет) den Bau einer grossen Kathedrale an, um das 900. Jubiläum der Taufe Russlands, welche bekanntlich ja in Kiew stattfand, zu feiern. Im ganzen zaristischen Russland wurde Geld gesammelt, so dass 1859 das benötigte Geld vorhanden worden war. Das Kiewer Höhlenkloster (Lawra) produzierte als Geschenk eine Million Ziegelsteine. Die Kathedrale wurde bis 1882 im byzantinischen Stil errichtet, wobei sich das Kreuz auf der Hauptkuppel 49 Meter über dem Boden befindet. Die komplette Innengestaltung dauerte bis 1896, da venezianische Künstler kunstvolle Mosaike anbrachten und bekannteste russische Maler die Fresken malten.


Innenansicht der St. Wladimirskathedrale


Die Kathedrale wurde 1920 im Polnisch-Sowjetischen Krieg beschädigt. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich darin ein Museum über Religion und Atheismus. Vor der Zerstörung der Uspensky Kathedrale der Lawra wurden Relikte der Heiligen Barbara (3. Jahrhundert) in die St. Wladimirskathedrale überführt und befinden sich seitdem hier. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale wieder eröffnet und seitdem nie mehr geschlossen. In der Sowjetzeit wurden in der Kathedrale orthodoxen Messen abgehalten, welche sogar von Touristen besucht werden konnte, was eine absolute Ausnahme in der damaligen Sowjetunion war.


Hauptkuppel und Nebenkuppel der Kathedrale


Nach der Unabhängigkeit der Ukraine stritten sich die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats und die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats um die Kathedrale, schlussendlich wurde sie aber der Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats zugesprochen.


Gottesdienste werden in der Kathedrale heute ausschliesslich auf ukrainisch von den höchsten Würdenträgern der Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats gehalten und der Kirchenchor gilt als einer der besten der Ukraine - oft unterstützt durch Opernsänger.


Taras Schwetschenko Boulevard
in Richtung Stadtzentrum

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Peter,
was hast du für eine Kamera. Ich muß mir eine neue kaufen, da ich vorgestern auf dem Eis ausgerutscht bin und meine nun den Geist aufgegeben hat. Vielen Dank schon jetzt für die Antwort !
LG Iris

Podvalov hat gesagt…

Ich habe eine Olympus SP-510UZ die ich hier in Kiew (Megamarket) fuer rund UAH 1600 gekauft habe.

Lieber Gruss,

Podvalov

Anonym hat gesagt…

Hab ich befürchtet, dass sie nicht ganz so klein ist, d.h. nichts für die Jackentasche ;( Ich habe mir gerade bei Foxtrott ne Canon Digital Ixus 75 für 1629 Grivna gekauft und hoffe, sie leistet mir gute Dienste. Wir wollen heute Abend in die Oper zu "Pikdame" und deshalb mußte es mit dem Kauf schnell gehen. Natürlich werde ich nicht während der Vorstellung fotografieren ;)
Na dann, vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort und ganz liebe Grüße von Iris

Anonym hat gesagt…

Danke für diesen Beitrag! Als ich 2005 in Kiew war, habe ich nur die schönen Nebenkuppeln von der Ferne gesehen. Ich hätte diese Kirche gerne auch aus der Nähe betrachtet aber es ergab sich dafür leider keine Gelegenheit. Umso schöner ist es jetzt, diesen ausführlichen Beitrag über diese Kirche zu lesen!

Anonym hat gesagt…

Hallo aus Dortmund!

2007 war ich auf einer IBB-Partnerschaftskonferenz ("Das europäische Haus gemeinsam gestalten") in Kiew und fotografierte u. a. die "St. Wladimirskathedrale", ohne jedoch den Namen mir aufgeschrieben zu haben. Wie gut, dass es heute dank der vielen Blogger ;-) gut möglich ist, das im Nachhinein noch herauszufinden.

Blogger-Gruß,
Silvio Ströver