Sonntag, 9. März 2008

Butterwoche in Kiew

Vom Montag, 3. März bis heute Sonntag, 9. März war die Butterwoche (Масленица = Masleniza) in Kiew. Als Masleniza bezeichnet man die Woche vor Beginn des grossen Fastens vor Ostern. Der Name rührt daher, dass in dieser Woche den orthodoxen Gläubigen der Verzehr von Fleisch bereits untersagt, aber der von Milch, Milchprodukten, Eiern und Fisch noch erlaubt ist.


Maxim Rylksy Monument am Eingang zum Goloseewski Park

Auf vorchristliche Traditionen zurückgehend, war die Masleniza bis zum 16. Jahrhundert eine Art ausgedehntes Neujahrsfest oder mit unserem Silvester vergleichbar und entwickelte sich zu einem Fest zur Verabschiedung des Winters und zur Begrüssung des Frühlings.


Strasse entlang des Golseewski Parks


Die Masleniza ist ein sehr ausgelassenes Fest, bei dem vor dem grossen Fasten nochmal ausgiebig der Völlerei gefrönt wird. In ihrer traditionellen Form ist sie mit verschiedenen Brauchtümern verbunden, die zum Teil an feste Tage im Wochenlauf geknüpft waren.


Stände und Riesenrad im Park


Eine an der an der Masleniza besonders beliebte Speise sind die Blini (Блины), eine Art osteuropäsicher Crêpes. Blini gibt es mit süssen (Quark, Marmelade, Honig, Schokoladencreme) und salziger Füllung (Hackfleisch, Kaviar).


Offene Restaurants im Kiewer Winter


In Kiew findet ein Teil der Masleniza Feiern im Gloseewski Park (Голосеевский парк) im Süd-Westen der Stadt statt. Man findet dabei die Stände ganz in der Nähe des Haupteingangs des Parks (beim Maxim Rylksy Monument). An den Ständen kann man dabei alle möglichen Speisen und Getränke kaufen. Ebenfalls normal ist es, die Speisen und Getränke gleich draussen an Tischen oder im Gehen zu Essen - obwohl es erst März ist und des dann auch noch sehr kalt in Kiew sein kann. Zum Glück war es aber mit 8 Grad gestern Samstag sehr warm. Nur der leichte Regen hat etwas gestört...


Zubereitung von frischen Blini

  • Web: Mehr Infos über die Masleniza: Link
  • Blog: Goloseewski Einsiedelei: Link
  • Blog: 1. August Feier in Kiew: Link

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vorsicht bei der Transskription. ;-) Man sollte die Sachen so schreiben, wie sie ausgesprochen werden. In diesem Falle dürfte der Park wohl "Golosejewskij Park" heißen.

Ich weiß, dass man auch (zumindest im Englischen) "Privet" schreibt, obwohl es "Privyet/Priwjet" gesprochen wird. Aber muss man etwas falsch machen, nur weil andere es auch falsch machen?

Schließlich heißt die Stadt im Ural ja auch "Jekaterinburg" und nicht "Ekaterinburg". Wichtig ist doch, dass man das Wort wieder erkennen würde, wenn die Lateinische Schriftversion des Wortes laut vorgelesen würde.

Ich bin mal gespannt, ob ich jetzt eine Grundsatzdiskussion über diekyrillisch-lateinische Transskription vom Zaun gebrochen habe. ;-)

Anonym hat gesagt…

Wie kann man nur so kleinlich sein?!
iris