Dienstag, 14. August 2007

Feodossija

Feodossija (Феодосия) war der erste Ort auf der ukrainischen Schwarzmeer Halbinsel Krim, welchen wir nach vier Tagen in Odessa (Одесса) besucht haben. Insgesamt sind wir knapp eine Woche hier in einem Hotel etwas ausserhalb der Stadt geblieben.

Feodossija ist eine 2600 Jahre alte Hafenstadt und somit eine der ältesten Städte Europas. Feodossija wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Kolonisten aus Milet als Theodosia (Θεοδοσία) gegründet. Feodossija wurde in chronologischer Reihenfolge von folgenden Völkern beherrscht: Griechen, Römer, Goten, Byzantiner, Mongolen (Goldene Horde), Venezianer, Genueser, Türken (Name der Stadt: Kaffa/Caffa), Krimtataren (Name der Stadt: Kefe), Russen, Ukrainer. Die Waräger nutzten die Stadt zur Verschiffung von Sklaven.


Blick auf Altstadt, Hafen und Bucht von Feodossija


Es wird vermutet, dass die Pest im Mittelalter vom damaligen Kaffa aus den europäischen Ursprung hatte, als infizierte Genueser Flüchtlinge diese nach einer mongolischen Belagerung im Jahr 1346/1347 entlang der Handelswege der Genueser Kolonien verbreiteten.


Überreste der Genuesischen Festung und Schwarzes Meer



Genuesische Festung vom Schwarzen Meer aus gesehen


Feodossija hat bis heute noch einen Hochseehafen und gilt als touristisches Zentrum der östlichen Krim. Feodossija hat rötliche Sandstrände, die wegen zermalenen Muscheln diese spezielle Farbe hat und auch "Goldener Strand" genannt wird. Bis heute hat es noch sehr viele russische Touristen in Feodossija und es gibt auch eine direkte Zugsverbindung Feodossija-Moskau. Da die Krim erst 1954 von der Russischen SFSR an die Ukrainische SFSR übertragen wurde, ist die Krim fast ausschliesslich russischsprachig. Ukrainisch findet man im Gegensatz zu Kiew fast nie im Alltagsleben.


Ein Strand etwas ausserhalb von Feodossija


In Feodossija endet auch das 150 km lange und an ihrer höchsten Stelle 1545 m hohe Krimgebirge. Die letzten Ausläufer des Krimgebirges enden unmittelbar vor Feodossija.


Küste mit Krimgebirge und russischer Radaranlage vor Feodossija


Die Stadt war sehr mondän bis vor dem Zweiten Weltkrieg mit vielen Villen und Jugendstilhäusern. Das Stadtzentrum wurde aber zu 90% während des Krieges zerstört.


Strandpromenade mit Villen und Stadtstrand



Strandpromenade bei Nacht


Aus Feodossija stammt der bekannte russische/armenische Marinemaler Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (Иван Константинович Айвазовский). In Feodossija haben auch eine gewisse Zeit lang die berühmten russischen Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow (Антон Павлович Чехов) und Alexander Sergejewitsch Puschkin (Алекcандр Сергеевич Пушкин) gelebt.


Der Stambul Palast von Feodossija

  • Blog: Marinemaler Aiwasowski: Link

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