Kiewer Afghanistan Denkmal
Unmittelbar neben der Kiewer Lawra, sozusagen auf deren Vorplatz, befindet sich das Kiewer Denkmal der ukrainischen Opfer des (sowjetischen) Afghanistan Krieges von 1979 bis 1989. Der Grund für diese Lage liegt aber weniger an der Lawra, sondern an der Tatsache, dass sich ganz in der Nähe auch die Gedenkstätte für den Grossen Vaterländischen Krieg (Mat Rodina) befindet.
Bekanntlich marschierten am 25. Dezember 1979 sowjetische Truppen in Afghanistan ein und die letzten sowjetischen Truppen verliessen das Land erst wieder am 15. Februar 1989. Während dieses (ersten) Krieges in Afghanistan wurden 14'453 sowjetische Soldaten getötet, darunter auch sehr viele Ukrainer, denen hier gedacht wird.
Das Monument wurde 1994 errichtet und die zentrale Skulptur wurde vom ukrainischen Künstler Nikolai Olenik (Николай Оленик) gestaltet.
Im Zentrum der Anlage steht eine Skulptur mit drei sowjetischen Soldaten. Rund herum sind Gedenkplatten mit den nach Oblasten aufgeteilten Namen der ukrainischen Kriegsopfer. Sehr eindrücklich finde ich auch, dass es eigentlich immer frische Blumen bei diesem Monument hat - Kränze vor der Skulptur, einzelne Blumen auf den Gedenksteinen. Der Krieg ist also noch sehr im aktiven Bewusstsein der Kiewer Bevölkerung.
Auch mir ist klar, dass diese mit Russland gemeinsame traumatische Erfahrung des Afghanistan Krieges einen NATO-Beitritt der Ukraine nicht vereinfacht, obwohl ich hier wirklich nicht wieder eine Diskussion zu diesem Thema starten will... ;-)
Einen sehr eindrücklichen Film über die sowjetische Perspektive des Afghanistan Kriegs ist der neue russische Film "Die neunte Kompanie" ("9 рота") des ukrainisch stämmigen Regisseurs Fjodor Bondartschuk (Фёдор Бондарчук). Der Film ist in etwa das russische Gegenstück zum amerikanischen Vietnamflim "Apocalypse now" und ich kann wirklich nur empfehlen ihn anzuschauen...