Freitag, 9. März 2007

Sowjetskoe Schampanskoe

Im Westen ist zwar bekannt, dass die Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion gerne Wodka trinken, hingegen ist die fast ebenso grosse Vorliebe für Champagner fast nicht bekannt. Dabei hat eine ehemalige sowjetische Marke Kultstatus: Sowjetskoe Schampanskoe (Советское Шампанское = sowjetischer Champagner). Und noch weniger Menschen wissen, dass der original Sowjetskoe Schampanskoe aus Kiew stammt!



Sowjetskoe Schampanskoe: halbsüss (links) und süss


Der Sowjetskoe Schampanskoe wurde erstmals am 27. Dezember 1954 von der Kiewer Sektkellerei "Stolitschnyj" (КЗШВ = Киевский завод шампанских вин «Столичный») abgefüllt (Stolitschnyj = hauptstädtisch). Die Produktion betrug damals schon 1.5 Millionen Flaschen pro Jahr. Heute ist der Kiewer Champagner so bekannt, dass er sogar von mehreren Firmen, sogar in Deutschland, kopiert wird...


Gebäude der Kiewer Sektkellerei an der
Syretskaja Strasse 27

Besonders bekannt ist dabei der halbsüsse Champagner (russ. полусладкое, ukr. напівсолодкое). Die süsse Variante des Sowketskoe Schampanskoe ist dabei viel weniger bekannt. Vielleicht muss noch gesagt werden, dass in der Ukraine und Russland der Champagner-Geschmack um einiges süsser ist als in Westeuropa, wo ja fast nur brut (=trocken) oder höchstens halbtrockener Champagner getrunken wird. Und in der Ukraine gilt der Champganer als reines Frauengetränk, während richtige Männer Wodka trinken... Eigentlich schade!


Etikette des Sowjetskoe Schampanskoe halbsüss

Der halbsüsse Sowjetskoe Schampanskoe wird aus Riesling, Aligote, Chardonnay und Pinot Gris Weintrauben hergestellt. Seine Farbe ist strohfarbig bis goldgelb. Der Zuckergehalt beträgt 6 bis 6,5%.
  • Website der Weinkellerei (Deutsch): Link

3 Kommentare:

Vilhelm Konnander hat gesagt…

Dear Podvalov,

Thanks for an interesting post! Actually, I thought the history of Ukrainian champagne was somewhat older. The story I have heard is that one of the 19th century Tsars, possibly as Tsarevich, had been to France, and got so delighted with the original that he bought the right to produce champagne in a wine district on the Crimmea. Perhaps, I am wrong, but at least it is a good story.

Yours,

Vilhelm

Podvalov hat gesagt…

Dear Vilhem,

You're abolutely right. I'm here not telling about Ukrainian Champagne in general, it's only the short history of "Советское Шампанское" and its relation to Kyiv.

Ukrainian champagne production goes back a long way, with the first winery established back in 1799 to serve the Tsarist aristocracy. However, this first attempt failed, and only in 1891 was the first successful winery established at Abrau Durso (near Novorossijsk, Russian Black Sea coast) by Russian Prince Lev Golitsyn. Afterwards he cultivated wine on the Crimean to deliver the Tsar's summer residence in Livadya (near Yalta).

Cheers,

Podvalov

Andre Wettstein hat gesagt…

Und vor einer Woche kochte ich ein Champagner-Risotto eben mit dem halbsüssen Champagner, Steinpilzen und Zwiebeln.
Der Champagnergeschmack kommt gut durch und die halbsüsse Note hat durchaus ihren Reiz.
Jedenfalls schmeckte der Sovjet-Champanskii-Risotto hervorragend.... ah Parmesan vergass ich natürlich nicht.

Cheers
Andre